BR212-Wendezug
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Wendezugfähige Ausrüstung der BR212 (37725)
und der Silberlinge (4255-4257)
  

Lokdecoder mit Mist7-Lichtwechselplatine:
Function: Spitzensignal der Lok weiß/rot
F1: Dunkeltastung Führerstand 1
F2: Dunkeltastung Führerstand 2
F4: Deaktivierung der Anfahr- und Bremsverzögerung (werksseitig) & "Doppel-A-Licht"

Funktionsdecoder im Steuerwagen:
Function: Spitzensignal des Steuerwagens rot/weiß
F1: Zugzielanzeige
F2: Führerstandsbeleuchtung
F3: Gepäckabteilbeleuchtung
F4: Fahrgastraumbeleuchtung sowie Strom führende Kupplungen

Der Umbau hat eine Wendzugfähige BR212 zum Ziel, die im Unterschied zu allen bisherigen Märklin-Modellen der BR212 / V100 über einen korrekten rot-weißen Lichtwechsel verfügt. Zudem sollte der Steuerwagen mit einem Funktionsdecoder ausgerüstet werden, um zum einen den Schleppschalter einzusparen und zum anderen komfortabel die verschiedenen möglichen Beleuchtungsfunktionen des Steuerwagens und der beiden mittleren Wagen, die mit Strom führenden Kupplungen und Beleuchtungen zu versehen waren, schalten zu können.
Hier zunächst mal die Teile-Liste:

Für die Ausrüstung der Lok (etwa 10€):
Eine Lichtwechsel-Platine des MIst7, die man hier bekommt
4 spezielle LEDs von Reichelt: LED 2MM FT RT
eine "Märklin-übliche" Tasche für den Decoder sowie
ein bisschen Kabel, Stecker und einen Widerstand 470 Ohm
ein MOS-FET von Zetex, ZXMN6A11Z
und für den Steuerwagen und die übrigen Waggons (etwa 65€):
4 Strom führende Kupplungen von RTS, die ich bei Wagner kaufe,
außerdem 3 Beleuchtungsplatinen von Wagner,
dazu 4 Kontaktfedern 239830 von Märklin
gut 40 weiße SMD-LEDs TYP OSRAM LW T673 R1S1 oder S1T1
3 monostabile Reed-Relais von Günther oder Meder (siehe hier)
ein Stück Experimentierplatine, schwarze Pappe, Widerstände, Kabel,
und natürlich den FD-2 von  Tams

Die Arbeitsschritte im Einzelnen:

An der Lok:
Lok abrüsten - Rücklichter aufbohren - Decoder nachbestücken - LEDs passend feilen - Lichtleiter trennen - LEDs verkabeln und einsetzen - Lichtleiter einsetzen - Decoder und MIST7-PLatine verkabeln und einsetzen - die Hochzeit von Lokaufbau und Fahrgestell

An den Wagen:
Demontage des Steuerwagens mit Auslösung der LEDs aus der Platine - Aufbau der neuen Steuerwagen-Platine - Verkabelung von Relais, Platine und Decoder - Aufbau der Innenbeleuchtungen - Einsetzen der Beleuchtungen, Kupplungen und Federn - Testen der Beleuchtungstrennungen im Steuerabteil des Steuerabteils

Beginnen wir also mit der Lok: Zunächst kommen die Vorarbeiten - Die Lok ist zu demontieren. Dabei muss insbesondere die Decoderhalteplatte entfernt werden. An ihrer Stelle wird später die MIST7-Platine eingesetzt. Außerdem bohrt man vorsichtig mit einem kurz eingespannten Bohrer die vier rot bedruckten Rücklichter auf. Dabei beginnt man mit einem möglichst kleinen Bohrer, etwa <1mm. Kurz eingespannt sollte der Bohrer deswegen werden, weil er schnell drehend auf Grund seines geringen Durchmessers sonst zu stark durchbiegt. Ist das Loch erst mal zentrisch gesetzt, beginnt man damit, es vorsichtig bis knapp unter 2mm aufzubohren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass man bei 2mm innen in der Lok schon die Seitenwand "ausfräst". Einigermaßen gelungen ist das Aufbohren, wenn die Lok nach dem Einsetzen der LEDs etwa so wie oben aussieht.

Neben an sieht man, die provisorisch in die Lok eingesetzten  LEDs. Damit das alles aber passt, sind sowohl die LEDs als auch die bisherigen Lichtleiter erheblich zu verjüngen. Später muss der Lichtleiter auch noch gedrittelt werden, weil er sonst auf den LEDs spannt und im oberen Lichtaustritt nicht mehr hält.

Die LEDs vor der Bearbeitung sieht man recht im kleinen Fenster. Sie müssen am rechteckigen Korpus möglichst weit abgeschliffen werden. Eigentlich muss man sie fast bis auf die Anschlussdrähte in allen vier Richtungen herunter schleifen. Sonst passt's  später nicht.
Nebenan sieht man auch bereits die Lichtwechselplatine. Der Lichtleiter, an dem die aufzutrennenden Stellen markiert sind, liegt darauf, damit das Bild kontrastreicher wird.

An der Platine sind die Bruchkanten weg zu schleifen, damit sie unter den knappen vorderen Vorbau der Lok passt. ZU achten ist natürlich auf die Leiterbahnen, aber sonst gilt auch hier: So viel wie möglich - min 1mm in der Höhe - muss vom Platinenkörper über die Bruchkanten hinaus entfernt werden.

Im hinteren Vorbau könnte man die Platine und die Kabel "besser" unterbringen, ohne dass man den Decoder aus seiner Halteplatte nehmen müsste, jedoch kann die Platine dann ins Getriebe "fallen". Deshalb habe ich mich entschlossen, die Platine vorne neben den Decoder zu stellen. Man muss zwar quetschen, aber wegen des nahezu perfekten Platinenlayouts des MIST7 kann man die Kabelwege zwischen Platine und Decoder kurz (2-3cm) halten. Wie die Platine mit dem Decoder verbunden wird und wie man den Decoder um F4 bereichert, ohne dass dabei die Abschaltung der Anfahr- und Bremsverzögerung abhanden kommt hat Uwe Grass auf www.mist7.de beschrieben.

Nebenan erkennt man den Lokaufbau, bereits fertig verkabelt. Vielleicht sieht die Kabelführung etwas wirr aus, es hat sich aber bewährt, das braune Kabel der vorderen LEDs erst mal seitlich nach hinten zu führen und dort für Vorne und Hinten gemeinsam einen Widerstand einzusetzen. Für den wäre nämlich vorne kaum Platz gewesen.
Also sammeln sich an dem dreipoligen Stecker folgende Kabel: eines (braun) das zum Widerstand geht und dann weiter zur Anode der LEDs und jeweils eines (gelb und grau) für die Kathoden der LEDs. In der endgültigen Version finden das braune und das graue Kabel vom Stecker her kommend ihren Weg am Dach des Führerstandes links und rechts von der Dachschraube entlang in den hinteren Vorbau. Damit sind die Kabel, wenn man sie zwischen die Fenster in die Vertiefungen drückt und dort fixiert, nachher unsichtbar.

Außerdem sieht man im Bild oben gut, wie mit schwarzer Plakafarbe die roten LEDs gegen das weiße Spitzensignal "isoliert" wurden.

Das Bild rechts zeigt das Fahrgestell der Lok. Hier sind noch die drei Kabel, die später zum Stecker führen, der unten auf dem Komplettbild zu erkennen ist, lose verlegt.

Man kann gut erkennen, wie eng es unter der vorderen Vorbau zugeht. Oben im Bild sieht man auch, das der Vorbau nach vorne hin niedriger wird, was durch die entsprechende Montage des Decoders ausgeglichen wird. Damit ist auch sicher gestellt, dass man später Zugriff auf Adresse und Potis hat.

Wichtig ist, beim Einsetzen der Lichtwechselplatine, die man zusammen mit dem Decoder auf dem Fahrgestell fixiert, darauf zu achten, dass sie so weit wie möglich nach hinten versetzt ist. Im Fahrwerk gibt es eine rechteckige Vertiefung. Hier schiebt man die Platine möglichst weit nach hinten. Man darf weder den Decoder noch die Platine von unten befestigen. Alle Klebestreifen tragen zu dick auf, das Gehäuse schließt nicht mehr. Daher habe ich die LWP seitlich am der Aufnahme für die Decoderhalterung fixiert und den Decoder selbst mit der Platine von oben mit Heißkleber verklebt. Das legt gleichzeitig die Kabel fest.
Links sieht man die Lok bei der "Hochzeit":

Der Stecker wird am Besten mit einem kleinen Schraubendreher aufgeschoben. Der untere Teil ist an der Lichtwechselplatine mit Klebepads festgeklebt und damit gegen Wegrutschen gesichert. Ein Tropfen Heißkleber um die offenen Lötstellen reduziert zusätzlich die Gefahr eines Kurzschlusses.

Die Pappe hinten in der Lok, die den Führerstand gegen das weiße Licht abschirmt, muss noch so passend geschnitten werden, dass das Gehäuse aufgesetzt werden kann. U.U. sind hinten auf der jetzt abgewandten Seite auch noch kleinere Fräsarbeiten nötig, um sicher zu stellen, dass es zwischen LED und Fahrgestell keinen "Kurzen" gibt.

Die Arbeiten an der Lok sind nun abgeschlossen, wenden wir uns also dem Steuerwagen zu.

Der Wagen wird geöffnet, die Platine mit den LEDs und der Schaltung für den Schleppschalter wird ausgebaut, der Schleppschalter wird von der Achse geschoben. Eine Platine ähnlicher Form baut man sich aus ein bisschen Experimentierplatine nach. Mit ein bisschen schwarzer Pappe schirmt man die verschiedenen Beleuchtungen gegeneinander ab. Das Glühbirnchen im Führerstand ist mittlerweile zwei weißen LEDs gewichen.

     

Die Bilder oben geben den Entwicklungsstand der Führerstandsplatine in verschiedenen Bauphasen wieder. Ganz rechts sieht man sie fertig eingepasst in den Führerstand. Man muss beim Verlöten der LEDs in der Platine darauf achten, dass sie weit genug nach vorne stehen, damit man die schwarze Rückwand-Pappe später von der Seite nicht sieht. Sie muss also hinter das Fenster des Führerstandes zurückspringen. Deshalb habe ich - anders als beim Steuerwagen des S-Bahn-Zuges - auch die Relais nicht auf der Platine untergebracht. Sie hätten in den Führerstand geragt. Das Bild rechts gewährt uns einen Blick auf den montierten Wagen. Der Eindruck des Führerstandes ist - abgesehen vom leider gelben Licht der "Märklin"-LEDs überzeugend.

Unten findet sich der Schaltplan des Steuerwagens:

Links ein Blick auf den Steuerwagen unter "rotem" Licht - das Foto sieht gelber aus als der wagen es tatsächlich zeigt: Es ist satt rot.

Unten ein Blick in den Steuerwagen, der mittlerweile zusätzlich zum Führerstand auch mit Beleuchtungen im Gepäckabteil und im Personenabteil ausgestattet wurde. Zur Wahrung der Übersichtlichkeit sind die Relais auf diesem Bild noch nicht montiert.

Ein solches Bild und eines "mit Decoder" reiche ich noch nach. Die Relais sind an der "Rückwand des Führerstandes mit etwas Heißkleber befestigt. So sieht man sie weder im Führerstand noch im Gepäckabteil.

Im Bild oben erkennt man gut, dass die von Wagner gelieferten gelben 3mm-LEDs durch weiße SMD-LEDS ersetzt wurden. Insgesamt sind im Personenabteil 9 LEDs eingesetzt. Die Wagner-Platine ist entsprechend zu Kürzen, der zweite Widerstand ist entsprechend anzupassen.

Zum Schluss bleibt noch das Einsetzen der Strom führenden Kupplung. sie ist mit dem Relais für die Innenbeleuchtung des Personenabteils zu verbinden. So schaltet sie zusammen mit dessen Beleuchtung.

Für die beiden weiteren Waggons baut man jeweils eine "lange" Wagner-Platine nach Anleitung aufzubauen und mit den weißen LEDs zu bestücken. Auch hier ist die Strom führende Kupplung zusammen mit der Kontaktfeder einzusetzen.

Unten noch ein Bild des ganzen Zuges.

Und nun viel Spaß beim Nachbauen wünscht
Hanno